
Alzheimer-/Demenz-Therapie
​​​P/ReCode-Therapie und Kognoskopie nach Dr. Bredesen
Bislang existiert kein wirksames Medikament zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit. Die konventionellen medikamentösen Therapieoptionen, wie z.B. Acetylcholinesterase-Hemmer und Memantine, wie auch die aktuell zugelassenen Antikörper-Medikamente können die Symptome lediglich kurzfristig verlangsamen, die Krankheit aber nicht stoppen. Letztere haben einen besonders fragwürdigen Patientennutzen aufgrund der gravierenden Nebenwirkungen und exorbitanten Kosten. Die Ursache für das Scheitern all dieser pharmakologischen Ansätze liegt darin, dass Alzheimer nicht nur eine Ursache hat, sondern es sich um eine komplexe, generalisierte Stoffwechselstörung mit einer Vielzahl von Ursachen handelt, die entsprechende multimodale, individuelle Therapieansätze notwendig machen.
Was ist der Hintergrund der Alzheimertherapie nach Bredesen?
Der US-Neurologe Dr. Dale Bredesen erkannte bereits 2014, dass Alzheimer nicht durch eine einzige Ursache entsteht, sondern das Ergebnis eines aus dem Gleichgewicht geratenen physiologischen Schutzprogramms der Neuronen ist, an dem viele Risikofaktoren beteiligt sind. Das Ziel seiner eigens entwickelten PreCode- bzw ReCode-Therapie ist es, diese ursächlichen Risikofaktoren individuell zu identifizieren, um das Gleichgewicht zwischen Abbau und Regeneration des Nervengewebes wiederherzustellen. „PreCode“ steht hier für Prevention of Cognitive Decline (Vorbeugung eines kognitiven Abbaus) und hat folglich eine klare präventive Orientierung, während „ReCode“ für Reversal of Cognitive Decline (Umkehr bzw. Stopp eines vorhandenen kognitiven Abbaus) therapeutisch ausgerichtet ist.
Dr. Bredesen berichtet bereits 2018 in einer klinischen Pilotstudie von 100 mittels ReCode erfolgreich behandelten Patienten, bei denen die Symptome der Alzheimer-Krankheit unterschiedlich weit fortgeschritten waren, und diese gestoppt und sogar umgekehrt werden konnten.
Was bedeutet „Kognoskopie“?
Die Ermittlung der individuellen Risikofaktoren ist mittels einer „Kognoskopie“ möglich, ein von Dr. Bredesen geprägter Begriff als Vorsorge für die Hirngesundheit, welche eine ausführliche ganzheitliche Anamnese mit einer umfassenden Labordiagnostik kombiniert. Die Labordiagnostik beinhaltet u.a. Mikronährstoffversorgung inkl. Lithium, Hormonstatus, Schwermetall- und Toxinbelastung, Darmmikrobiomanalysen, Nieren- und Leber-Funktion, Omega-3-Index, Mitochondrienfunktion, detaillierte Blutfettanalyse (inkl. sdLDL und oxidiertem LDL), Stressanalytik, Stoffwechsel- und Entzündungsstatus sowie genetische Risikofaktoren wie das ApoE-Gen. Die Therapie-Empfehlungen orientieren sich individuell an der Kognoskopie und erlauben es, die vorliegenden Alzheimer-Risikofaktoren gezielt vorzubeugen bzw. zu behandeln.
Wann und bei wenn sollte eine Kognoskopie durchgeführt werden?
Die Neurodegeneration bei der Alzheimer-Krankheit ist ein langwieriger Prozess, der Jahrzehnte andauern kann, bevor sich die Erkrankung mit ersten Symptomen bemerkbar macht. Dadurch ergibt sich auch eine lange Vorlaufzeit, in der wirksam in bereits krankhafte molekulare Prozesse eingegriffen werden kann. Daher empfiehlt Dr. Bredesen jedem, eine Kognoskopie im Alter von 45 Jahren durchzuführen. Sind schon Alzheimer-Fälle in der Familie bekannt, sollte die Kognoskopie noch früher stattfinden.
Wie läuft die PReCode-Behandlung konkret ab?
Am Anfang steht das ausführliche ganzheitliche PReCode-Erstgespräch inklusiv Ernährungsanamnese. Bei dieser Gelegenheit wird auch die Blutentnahme für die Kognoskopie durchgeführt und alle weiteren Testsets für Stuhl, Speichel und Urin erklärt und bereitgestellt. Alle Ergebnisse werden dann in einem Folgetermin besprochen und auf Wunsch auch ein ausführlicher PReCode-Therapieplan erstellt. Dieser enthält folgendes: das Kognoskopie-Ergebnis mit präventivmedizinischen bzw therapeutischen Zielwerten, einen oralen Einnahmeplan (auf Wunsch auch Infusionsplan) auf Basis der Laborbefunde, einen Darmsanierungsplan, ggf. einen Ausleitungsplan, einen Lebenstil-orientierte Maßnahmenkatalog inkl. individueller Ernährungsempfehlung, und eine Risiko-Typeneinteilung nach Bredesen.
Sollten schon kognitive Einschränkungen vorliegen, ist ein Therapiepartner unerlässlich, der alle Sitzungen begleitet und auch die kognitive Testung zur Verlaufskontrolle durchführt.
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Weitere Informationen finden Sie im Projekt "Kompetenz statt Demenz" der Deutschen Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention unter:
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https://kompetenz-statt-demenz.dsgip.de/
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https://kompetenz-statt-demenz.dsgip.de/therapeuten-behandlung/behandlungsformen/recode-bredesen/